Revitalisierung des Hochmoores Bauernhaide in Kühnhaide

Um die Degradierung des Torfkörpers in dem 35 ha großen Hochmoor Bauernhaide entgegenzuwirken, bedarf es einer umfangreichen Revitalisierung. So kann der Verlust an moortypischen Pflanzen- und Tierarten verhindert werden und Treibhausgase wieder gespeichert. Ein wichtiger Schritt, um das Moor zu schützen, sodass die wichtigen Funktionen im Wasser- und Klimahaushalt wieder erfüllt werden können.

Lage:

Naturpark „Erzgebirge/Vogtland“

Was:

Das etwa 35 ha große Hochmoor Bauernhaide gehört zu den Hangregenmooren des mittleren Erzgebirges. Wie auch in anderen Mooren der Region Reitzenhain-Kühnhaide wurden in ihm bereits Anfang des 19. Jahrhunderts Entwässerungsgräben angelegt, um den forstwirtschaftlichen Nutzen zu erhöhen. Das bis heute wirksame dichte Grabennetz führt zur Degradierung des Torfkörpers und dem damit verbundenen Verlust an moortypischen Pflanzen- und Tierarten. Gleichzeitig kann das Moor die wichtigen Funktionen im Wasser- und Klimahaushalt nicht mehr erfüllen. Durch das Grabensystem kommt es vor allem nach stärkeren Niederschlägen zu einem konzentrierten schnellen Abfluss des Wassers, welcher Hochwassersituationen verstärken kann. Die entwässerungsbedingte Degradierung des Torfes führt zur Freisetzung von Kohlendioxid und Methan, die zu den Treibhausgasen zählen und die Temperaturen der Atmosphäre steigen lassen.

Da Moore ihre Funktionen nur bei ausreichend hohen Wasserständen erfüllen können, sind Maßnahmen zur Wiedervernässung unbedingt notwendig.

Im Rahmen des bis Ende 2020 abgeschlossenen grenzübergreifenden Projektes „Moorevital-2018“ erstellte die Gesellschaft zur Erfassung und Bewertung von Umweltdaten mbH  das „Hydrologische Gutachten und Maßnahmenkonzept für 9 Moore im deutschen Projektgebiet“ (HyGA). Aufbauend darauf und dem FFH-Managementplan (MaPl) für das FFH-Gebiet 7E „Mothäuser Haide“ wurden in der Bauernhaide die Maßnahmen für die Realisierung quantifiziert und qualifiziert. Das heißt, für jede Maßnahme liegen der Standort und die Ausführungsplanung vor. Von den insgesamt 335 Einzelmaßnahmen in Form von Verfüllungen und Anstauen in den Gräben konnten bereits in einem ersten Teilprojekt 132 Maßnahmen im Westteil des Moores realisiert werden.

Start:

Beginn April 2022 (2. Teilabschnitt) bzw. 2023 (3. Teilabschnitt).

Kosten:

Für die verbleibenden 203 Maßnahmen bestehen keine gesicherten Fördermöglichkeiten. Somit können die Ziele für die Bauernhaide, d.h. die Wiedervernässung des gesamten Moores, der Erhalt und die Entwicklung der typischen Moorflora und -fauna, sowie die Erneuerung der hydrologischen und klimarelevanten Funktionen des Moores ohne die Unterstützung von Spenden nicht erreicht werden.

Die nachfolgende Tabelle zeigt den geschätzten Förderbedarf für zwei Jahre für die Realisierung der Maßnahmen:

BauernhaideTeilabschnitt 2Teilabschnitt 3
Jahr20222023
Anzahl der Maßnahmen10499
Kostenkalkulation Bauleistung98.000 €114.000 €
Managementleistung/

Korrekturarbeiten

5.000 €5.000 €
Summen103.000 €119.000 €

 

Mit dem Projekt leistet der Förderer einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität und den Artenschutz. Mit der Revitalisierung der Moorlandschaften können eine einzigartige Artenvielfalt bewahrt werden und gleichzeitig einer der effektivsten Kohlenstoffspeicher innerhalb der Landökosysteme geschützt werden.

Der Naturpark „Erzgebirge/Vogtland“ gehört mit 1495 km² und 290000 Bewohnern zu den dicht besiedelsten Gebirgen Europas. In höheren Lagen sind zahlreiche Pflanzen und Tiere gefährdet. Die Landschaft ist geprägt von Hochmooren und Hochmoorregenerationsflächen.