Für eine bessere Qualität von Wald und Wasser: Mehr Laub- und Mischwälder im Thüringer Wald

Durch die aktive Umwandlung reiner Fichtenbestände in strukturreiche Laub- und Mischwälder gelingt es, die Wasserhalte- und Wasserspeicherkapazität des Waldbodens zu erhöhen. Dies unterstützt den Erhalt der Biodiversität, hat positive Auswirkungen auf das Klima und veranschaulicht die vielfältigen Wirkungen des Waldes.

Lage

Das Projektgebiet befindet sich im Biosphärenreservat Thüringer Wald. Die Projektflächen liegen östlich von Frauenwald im sogenannten „Schleusegrund“ am Oberlauf der Waldbachsysteme „Schleuse“ und „Gabel“.

Was

Im Rahmen des Projekts soll die ökologische Qualität von Waldbächen und ihrer angrenzenden Waldbereiche verbessert werden. Hiermit werden die Ausbreitung typischer Leitarten naturnaher Mittelgebirgsbäche wie z.B. Feuersalamander, Bachneunauge oder Bachforelle gefördert sowie naturnahe und klimaangepasste Waldbereiche entwickelt. Zu den Maßnahmen, die umgesetzt werden, gehören:

  • Entwicklung und Förderung naturnaher bachbegleitender Laub- und Mischwälder in der Aue sowie an den Berghängen durch Auflichtung der Fichten-Reinbestände, Initialpflanzung von Erle und Strukturanreicherung,
  • Förderung von klimastabilen Bergmischwäldern im Wassereinzugsgebiet der genannten Waldbäche durch Pflanzung von Weißtannen, Buchen und Bergahorn,
  • Herstellung der Durchgängigkeit der Fließgewässer durch den Austausch von Wegedurchlässen und kleineren Brücken,
  • Wiederherstellung artenreicher Bergwiesen,
  • Erhaltung wertvoller Teiche durch Verlegung der Teiche von Haupt- in Nebenschluss.

Start

Vorbereitungs- und Planungsphase: ab sofort
Beginn der Umsetzungsphase: frühestens im Frühjahr 2015

Dauer

Dauer der Umsetzungsphase: zwei bis drei Jahre

Monitoring

Maßnahmenumsetzung und langfristige Entwicklungspflege erfolgt durch das Thüringer Forstamt Frauenwald, unterstützt durch einen kompetenten Stamm spezialisierter Forstunternehmer. Die Erfolgskontrolle der Waldumbaumaßnahmen erfolgt durch den örtlich zuständigen Förster und im Zuge der mittelfristigen Betriebsplanung. Darüber hinaus ist ein Monitoring insbesondere im Bereich der Leitarten durch ein externes Ingenieurbüro denkbar.

Geschätzte Projektkosten

Ca. 132.000 Euro, eine Teilfinanzierung ist möglich.


Nutzen für Förderer

Beitrag zum Schutz des Waldes und des Klimas sowie zur Biodiversität und zum Artenschutz.

Nennung als Förderer und Partner des Biosphärenreservats (z.B. auf Infotafeln, bei Events, in Broschüren). Teilnahme an Aktionen, z.B. beim offiziellen Start mit einer Pflanzaktion, bei Monitoring-Maßnahmen. Fotos und Texte zur Nutzung in der Kommunikation können zur Verfügung gestellt werden. Der Förderer wird in die regionale/nationale Öffentlichkeitsarbeit sowie in die Medienarbeit von EUROPARC Deutschland e.V. eingebunden. Die Nutzung der Ergebnisse im Nachhaltigkeitsbericht des Förderers ist möglich.

Partner

Das Projekt wird durchgeführt vom Biosphärenreservat Thüringer Wald. Das Biosphärenreservat ist ein charakteristischer Landschaftsausschnitt aus dem Mittleren Thüringer Wald. Es ist repräsentativ für die mitteleuropäischen Mittelgebirge und zeichnet sich durch einen hohen Waldanteil aus. Die drei höchsten Berge des Thüringer Waldes, der Große Beerberg (983 m ü. NN), der Schneekopf und der Große Finsterberg, liegen im Gebiet. Tief eingeschnittene Täler wie das Vessertal, das Nahetal und das Schortetal geben der Landschaft ihr charakteristisches Gepräge.
Die Talgründe der großen Täler sind seit Jahrhunderten gerodet und werden von artenreichen, landschaftlich reizvollen Talwiesen eingenommen. Dazu kommen die im Wald eingestreuten Bergwiesen und die Grünlandflächen.